Georg Trakl
(1887-1914)

Es ist ein brauner Baum, der einsam dasteht
Es ist ein Zischelwind, der leere Hütten umkreist.
Wie traurig dieser Abend."Georg Trakl, De profundis.
Biographische Notiz
Georg Trakl war ein österreichischer Dichter des Expressionismus. Er wurde in Salzburg geboren und war das fünfte von sieben Kindern einer wohlhabenden Familie. Sein Vater, Tobias Trakl, war ein erfolgreicher Eisenwarenhändler, der in Salzburg ein hohes Ansehen genoss und dem Großbürgertum angehörte.
Georg Trakl studierte Pharmazie in Wien, während er gleichzeitig begann, Gedichte zu schreiben. Er arbeitete als Apotheker und Militärarzt, bevor er 1914 als Sanitäter im Ersten Weltkrieg eingezogen wurde. Er erlebte die Grauen des Krieges aus erster Hand und wurde schließlich wegen seiner psychischen Probleme zur Beobachtung in ein Krakauer Militärhospital eingewiesen.
Trakls Dichtung wird oft als düster und melancholisch beschrieben, und seine Themen reichen von Tod und Verfall bis hin zu Liebe und Spiritualität. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Gedichte: „Verfall“, „Sebastian im Traum“, „Helian“, „De Profundis“ und „Grodek“, das als eines der bedeutendsten Werke des Expressionismus angesehen wird und als eine der eindringlichsten und einflußreichsten literarischen Darstellungen des Ersten Weltkriegs gilt.
Trakl starb im Alter von nur 27 Jahren an einer Überdosis Kokain im Garnisonsspital Krakau, wobei unklar ist, ob es sich dabei um einen Unfall oder um Suizid handelte. Der Philosoph und Erbe eines der größten Vermögen im Österreich seiner Zeit, Ludwig Wittgenstein, hat Georg Trakl in grosser Bewunderung seines Schaffens mit einer großzügigen Schenkung bedacht, die Trakl jedoch zunächst sich anzunehmen scheute und später nicht mehr in Empfang nehmen konnte. Sein Werk beeinflusste zahlreiche zeitgenössische und spätere Dichter, darunter Rainer Maria Rilke und Paul Celan.